Das Ovandal

 

© Stiftelse Bergagården

Wenn man die Grandiosität eines alten Waldes, den betäubenden Duft des Waldmeisters, die tropische Üppigkeit des Straußfarns und die Erinnerung an verlassene Ortschaften erleben will, sollte man das Ovandal, ein wunderschönes Tal mit einem perlenden Bach zwischen hohen Bergwänden, besuchen. Ganz am Ende des Tales spülen die Wellen des Vänern an das Ufer.

Das Ovandal gehört zum Naturreservat, das die Steilhänge des Halle- und Hunneberges umfaßt.
Am Ovandal brach die Diabas-Schale des Halleberges auf. Es entstand ein tiefer Einschnitt. Viele Bäche und Quellen aus der Umgebung fließen in das Tal hinab.
Dem Boden werden dadurch ständig Nährstoffe zugeleitet, was die üppige Vegetation erklärt.

Das Ovandal gehört zu den botanischen Schätzen des Halleberges. Ein Bach fließt durch das Tal, der von Wiesenfichtenwald umgeben ist. Diese Art Wald entwickelt sich nur in feuchten, nährstoffreichen Gebieten. Der Wald wurde auf altem Ackerland gepflanzt. Im Frühling blühen hier Leberblümchen und Buschwindröschen, später dann Bärlauch.

 

 

©Copyright  Bilder ur Nordens Flora
©Copyright  Bilder ur Nordens Flora
Waldmeister
Bärlauch

Im Hochsommer dominiert der prachtvolle Straußfarn. Andere Arten sind Waldmeister, Zahnwurz, Waldwicken und Wald-Ziest. Etwas höher an den Bergwänden ist es trockener und hier fühlen sich anspruchslosere Pflanzen, wie Maiglöckchen, Schattenblümchen und Sauerklee wohl. Hier wächst außerdem ein großer Bestand des seltenen Grases Waldschwingel.

 

 

Dicht am Vänern öffnet sich das Tal. Hier wächst ein Edellaubwald unter anderem mit Esche, Ulme und Ahorn. Im Juni ist der Boden völlig mit Bärlauch bedeckt, dessen weiße Blüten einen schweren Zwiebelduft durch das ganze Tal verbreiten. Andere interessante Gewächse sind die Breitblättrige Glockenblume (verwandt mit der gewöhnlichen Glockenblume), Christrophskraut und Waldhirse. Die Steilhänge sind hier teilweise mit Fichten und Linden überwachsen.

 

Die Uferzone und das Tal wurden bewirtschaftet. Einige Grenzmarkierungen und Reste einer Hütte, Öfwendahlsstugan, sind übriggeblieben. Die älteste Erwähnung der Hütte stammt aus dem Jahre 1757, als Anders Ericson und seine Frau Margareta Andersdotter von Öfwendalen die Gemeindekirche in Vänersnäs besuchten und das Abendmahl empfingen. Es ist nicht bekannt, wann das Anwesen endgültig verlassen wurde.

Wanderwege: Durch das Ovandal führt ein ausgezeichneter, leicht begehbarer, teilweise aus Stegen bestehender Weg hinunter zum Ufer des Vänern.

Parkplätze: Am Ende der Hallebergstraße oberhalb des Ovandal gibt es einen großen Parkplatz.

 

 

 

© Maren und Uwe Kamke 2000-2002; Alle Rechte vorbehalten